Wesentliche Erkenntnisse
Jede Beratung, ob persönlich, telefonisch oder digital wird in der Regel dokumentiert.
Seit dem Jahr 2024 erheben wir unsere Daten mittels eines eigens für das Kinderschutz-Zentrum in Hannover entwickelten Erhebungsprogramms. Dabei haben wir mit Helling Datenbanktechnik GmbH zusammengearbeitet.
persönliche Beratungen
Auch im Jahr 2024 war wieder eine steigende Anzahl an durchgeführten persönlichen Beratungen zu verzeichnen. Auch die Anzahl der Beratungskontakte, d.h. Anzahl an Beratungen, die eine Dauer von mindestens 30 Minuten und maximal 60 Minuten hatten, waren im Jahr 2024 etwas höher verglichen mit dem Vorjahr (405 vs. 366). Dabei wurde am häufigsten mit dem Kind und/oder der Kindsmutter gesprochen. Bezogen auf das Alter zeigt sich engegen dem Vorjahr, dass vor allem Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren im Fokus standen. Psychische Gewalt sowie das Miterleben von partnerschaftlicher Gewalt waren die vorrangig erlebte Gewaltform von Kindern aus Familien, die im Kinderschutz-Zentrum in Hannover eine persönliche Beratung in Anspruch nahmen, gefolgt von Vernachlässigung (z.B. Ernährung, Anregung, mangelnde Aufsichtspflicht); das Geschlecht und das Alter spielten dabei deskriptiv eine eher untergeordnete Rolle.
telefonische Beratungen
In Bezug auf eine telefonische Beratung ist festzustellen, dass es im Jahr 2024 ähnlich viele telefonische Anfragen im Kinderschutz-Zentrum in Hannover gegeben hat wie im Vorjahr. Dabei konnten mit insgesamt 226 Kontakten auch etwa ähnlich viele Kontakte verzeichnet werden wie im Vorjahr. Es wurde am häufigsten mit der Kindsmutter gesprochen. Wie auch bei den persönlichen Beratungen standen vor allem Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren im Fokus; aber auch Jugendliche haben verglichen mit dem Vorjahr einen höheren Anteil, wenn es um eine telefonische Unterstützung durch das Kinderschutz-Zentrum in Hannover ging. Die am häufigsten erlebte Gewaltform von Kindern/Jugendlichen war psychische Gewalt; das Geschlecht und das Alter spielten dabei deskritpiv eine eher untergeordnete Rolle. Beim (Verdacht auf) sexualisierte Gewalt lässt sich hingegen auf deskriptiver Ebene beobachten, dass es in den telefonischen Beratungen häufiger um Jungen ging, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, als um Mädchen.
Fachberatungen
Insgesamt zeigt sich, dass ähnlich viele Fachberatungen wie im Vorjahr durchgeführt wurden. Die häufigsten vorrangigen Gründe für eine Fachberatung waren wie auch im vergangenen Jahr (Verdacht auf) sexualisierte Gewalt sowie physische und psychische elterliche Gewalt. Dabei ist beim (Verdacht auf) sexualisierte Gewalt auf deskriptiver Ebene zu beobachten, dass es auch in den Fachberatungen häufiger um Jungen ging, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, als um Mädchen. Beim Erleben von physischer und psychischer elterlicher Gewalt zeigt sich wiederum ein entgegengesetztes Bild: Von diesen Gewaltformen waren eher Mädchen als Jungen betroffen
Kinder- und Jugendtelefon (KJT)
Im Jahr 2024 wurden vom KJT-Beratungsteam insgesamt 2.236 Beratungen mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Weiterhin stand der Themenbereich „Psychosoziale Themen und Gesundheit“ mit annähernd 50% der Gespräche an erster Stelle. Das Haupthema war dabei „Psychische Probleme“, gefolgt von „Krankheit/Behinderung“ und „Einsamkeit/Isolation“. Mitte August 2024 startete die Ausbildung weiterer ehrenamtlicher KJT-Berater*innen, die im Februar 2025 abgeschlossen wurde.
Jugendliche beraten Jugendliche (JbJ)
Im Mai 2024 erweiterten wir das JbJ-Team nach erfolgreicher JbJ-Qualifizierung auf insgesant 14 JbJ-Berater*innen. Damit wurden im Jahr 2024 insgesamt 345 Beratungen mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt, was ggü. dem Vorjahr eine Steigerung um 40% bedeutet. Dabei machten „Psychosoziale Themen und Gesundheit“ mit fast 50% der Gespräche insgesamt den überwiegenden Anteil aus (Hauptthemen: Einsamkeit/Isolation, psychische Probleme, Körper/Aussehen). Zusätzlich haben Beratungen zu den Themen „Gewalt und Missbrauch“ und zu „Schule/Ausbildung/Beruf“ deutlich zugenommen.